Was ist INPP?
Woher kommt INPP?
INPP ist die Abkürzung für das Institut für neurophysiologische Psychologie in Chester/England. Dort begann Peter Blythe vor mehr als 40 Jahren mit der Erforschung der Auswirkungen frühkindlicher Reflexe. Später kam Sally Goddard Blythe hinzu, die seit 2001 Leiterin des Instituts ist. Sie erkannten, dass die Restreaktionen frühkindlicher Reflexe eine Ursache neuromotorischer Unreife sind. Aufgrund inadäquater Reaktionen kann das zu Lern- und Verhaltensschwierigkeiten kommen. Im Erwachsenenalter zeigen sich als Folge häufig Angst- und Panikattacken, Migräne und Erschöpfungszustände.
Gemeinsam entwickelten Peter Blythe und Sally Goddard-Blythe ein komplexes Instrumentarium zur Testung, Intervention und Förderung von Kindern und Erwachsenen mit neuromotorischer Unreife.
2001 übernahm Thake Hansen Lauff als Vorsitzende die Verantwortung für INPP Deutschland. Seit Herbst 2023 liegt INPP-Deutschland in den Händen von Johanna Lauff. Mittlerweile hat sich die INPP-Methode in vielen Ländern der Welt etabliert.
Ziel der INPP-Methode
Ziel der INPP-Methode ist es, dem Menschen durch Ausreifung und Integration frühkindlicher Reflexe und Entwicklung von Halte- und Stellreaktionen (ekffektive Einstellung des Kopfes und des Körpers auf Lageveränderungen) flexiblere Reaktionen auf die Anforderungen des Lebens zu ermöglichen.
Die bessere Integration von Reflexresten kann sich u.a. in folgenden Bereichen zeigen:
- Die Konzentration und das Durchhaltevermögen steigern sich.
- (Haus-) Aufgaben werden schneller erledigt.
- Das Schreiben fällt leichter, Linien können eingehalten werden.
- Die Lesefähigkeit nimmt zu, Inhalte werden verstanden, Wörter nicht mehr übersprungen.
- Schriftliche Rechenverfahren gelingen.
- Es gibt weniger Konflikte innerhalb der Familie und mit anderen Menschen.
- Aufräumen wird möglich.
- Sachen werden nicht ständig verloren.
- Das Gleichgewicht wird stabiler.
- Der Selbstwert steigt.
- Das Ein- und Durchschlafen gelingen besser.
- Es gibt weniger Wut, Ängste und Zwänge.
- Migräne, Kopf- und Bauchschmerzen reduzieren sich oder verschwinden.
- Überempfindlichkeiten lassen nach.
- Spontane Ideen können akzeptiert werden.
- Das Leben fühlt sich leichter an.
- Müdigkeit und Erschöpfung lassen nach.
Für wen ist die INPP-Methode geeignet?
Diese Methode ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geeignet, die:
- Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und/oder dem Verhalten (verstärkte Wut/Rückzug/Ängste) haben,
- für Menschen, die an ihren feinmotorische Schwächen (z. B. unleserliche Schrift) leiden,
- grobmotorische Probleme (viele Verletzungen, häufiges Stolpern) haben.
Neuromotorische Entwicklungsförderung kann helfen, wenn trotz großer Anstrengung und Intelligenz Ziele immer wieder gar nicht oder im Vergleich zu anderen Menschen nur mit größter Mühe erreicht werden. Wichtig dabei ist, dass eine umfangreiche Anamnese und Testung Restreaktionen frühkindlicher Reflexe als Ursache der Besonderheiten erkennen lässt.
Durchführung des Programms und Herausforderungen
Nach einer ausführlichen Anamnese und Testung bekommt das Kind/der Erwachsene eine Übung mit nach Hause, die täglich durchgeführt werden soll. Es muss ein Zeitfenster von 5-15 Minuten gefunden werden, in dem möglichst jeden Tag geübt wird, damit sich ein Erfolg einstellt.
Beim Üben kann es zu sogenannten Erstverschlimmerungen kommen. Diese halten 2 -3 Wochen an und zeigen dem Therapeuten, dass die Übung einen Effekt hat.